Ein Cowboy namens Rocky Steel – Ralph Forell

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Ein Cowboy namens Rocky Steel (ROCKY STEEL – Band 1)
– Ralph Forell

Rezension


Leseversion: WINCHESTER Band 200
Verlag: Bastei
Veröffentlicht: 2011
Status: Nachdruck
Erstauflage: BASTEI WILDWEST-ROMAN Band 141 (1959)
Seiten: 65

Autor: Ralph Forell
Realname: derzeit nicht bekannt (möglicherweise Hans Wörner)

Galerie Fazit

Veröffentlicht: 06.11.2023

Rezension von Gottfried Marbler

Hintergrund

Es war die erste Subserie für die Reihe BASTEI WILDWEST-ROMAN, welche der Bastei Verlag fast drei Jahre nach Eröffnung seiner Westernsparte Mitte November 1959 startete. Für die damalige Zeit war sie sicherlich ein Novum, denn der Held agierte anders als es in diesem Genre üblich war. Die Dialoge waren kürzer und „frecher“, die Figuren etwas eigenwilliger und die Action schneller und präziser – fast ein Vorläufer der Italowestern im Kino.

Mehr Infos zur Serie gibt es hier!

Inhalt

Rocky Steel kommt nach Camp Grant in Arizona, in der Nähe der mexikanischen Grenze gelegen. Als er über einen Pass in den „Puma-Cañon“ hinunter reitet, hört er zwei Schüsse und findet bald darauf einen hinterrücks Erschossenen. Er nimmt die Leiche mit in die Stadt. Bei einer aufgelassenen Bahnstation trifft er auf Terry Ranson, einen Hobo, der keine feste Anstellung und Arbeit haben will. Doch er begleitet Rocky in die Stadt, wo der amtierende Sheriff ein Säufer und Faulpelz ist. Doc Adams schrieb deshalb an den Gouverneur, und dieser sandte Rocky Steel mit etlichen Vollmachten im Gepäck hin. Vorerst aber verdingt er sich als Hilfssheriff, obwohl dies dem Sheriff auch nicht passt. Der unterstützt die Machtgelüste des Ranchers Gordon Campbell, der sich die Stadt und das umliegende Land unter die Nägel reißen will. Anfangs stellt sich Rocky wie ein dummer Junge an, was nur Tarnung ist, in deren Schatten er einiges herausfindet – unter Mithilfe Terry Ransons und Doc Adams‘.

Doch dann dreht er den Spieß um! Die Bürger, der korrupte Sheriff sowie der Raubrancher mitsamt seiner Mannschaft lernen ihn von einer ganz anderen Seite her kennen…

GALERIE (2 Bilder)

Bild 01-02: Cover und Editorial der Neuauflage in WINCHESTER 200
Bild 03: Erstauflage als BASTEI WILDWEST-ROMAN 141

Für mehr Infos einfach mit der Maus über die Bilder fahren oder anklicken.

Fazit

Für den ersten Roman dieser damals neuartigen Subserie ist der Beginn noch etwas langatmig, was aber wohl an der Vorstellung der Hauptfiguren liegt, vor allem an der Einführung von Terry Ranson, der doch etwas ungewöhnlich wirkt. Geradezu, wenn man bedenkt, dass damals in Deutschland der totale wirtschaftliche Aufschwung stattfand – und da wird als wichtige Nebenfigur ein Faulenzer und Herumtreiber an Rocky Steels Seite gestellt! Das muss beinahe schockierend gewirkt haben.

Doch dann kommt die Story in Fahrt und hat keine Mühe, den ganzen Staub Arizonas nicht ansetzen zu lassen. Zwar wirkt manche Szene noch ein klein wenig holprig, aber wiederum gesehen mit den Augen der Leser vor über 60 Jahren (ich wurde ca. eine Woche vor der Ersterscheinung geboren, las den Roman aber nicht ) wird dies kein sehr großes Problem dargestellt haben. Immerhin erschienen 21 Romane im BASTEI WILDWEST-ROMAN, ab 1961 wurde die Serie als ROCKY STEEL ausgekoppelt und kam noch auf weitere 92 Romane.

Frischer Schreibstil, vermischt mit teils rasanter Handlung – ein echter Klassiker des Genres.

Hohe Empfehlung!

Gottfried Marbler, November 2023

 Bewertung

8 von 10 Revolverkugeln