Verdammter Killer – G.F. Unger

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Verdammter Killer – G.F. Unger

Rezension


Leseversion: G.F. Unger TB Band 43130
Verlag: Bastei
Veröffentlicht: 1981
Status: Nachdruck
Erstauflage: ZAUBERKREIS WESTERN TB Band 245 (1976)
Nachdruck (u.a.): G.F. UNGER WESTERN (Z) 190, WESTERN-BESTSELLER 539,
G.F. UNGER SONDER-EDITION 261
Seiten: 154

Autor: G.F. Unger
Realname: Gert Fritz Unger

Galerie Fazit

Veröffentlicht: 18.02.2024

Rezension von Gottfried Marbler

Hintergrund

Ein „verdammter Killer“… Billy the Kid, John Wesley Hardin, Doc Holliday und Tom Horn sollen welche gewesen sein. Aber waren sie es wirklich? Wer bestimmte das gerade in den damaligen USA? Die angeblich so gerechte Allgemeinheit? Die schnell einen Lynchmob bildete, wenn ihnen das Urteil des Gerichts nicht gefiel oder wenn sie es gar nicht so weit kommen lassen wollten? Zählen da nicht auch Wyatt Earp, Bat Masterson und James Butler „Wild Bill“ Hickok dazu? Vor allem Wyatt Earps Rolle wird mittlerweile immer differenzierter gesehen.

Inhalt

Hank Sacketter muss als Junge erleben, dass die weibliche Hälfte seiner Familie von Apachen geschändet und ermordet wird. Als zwei Jahre später sein Vater auch noch von Pferdedieben erschossen wird, ist das Maß für ihn voll: Er folgt den Mördern und tötet alle drei! Einer der Sterbenden nennt ihn einen „verdammten Killer“. Ab nun ist sein Weg vorgezeichnet, auch wenn er dies selber noch nicht so sieht. Aber überall wird er als Killer erkannt oder es dauert nicht lange. Überall gibt es wilde Burschen, die sich an ihm beweisen wollen. Alle scheitern sie – und sein Ruf wird immer schlimmer.

Für zwei Frauen – Cindy und Daisy – wird er zum wichtigen Beschützer, aber nur so lange, bis sie ihn nicht mehr brauchen oder bis er in seiner Hybris an sich selber scheitert. Schon steht er wieder allein da. Somit nimmt er überaus gut bezahlte Revolverjobs an, erreicht jedoch im Endeffekt nichts, weil er zu naiv bleibt und letztendlich alles wieder verliert.

Er macht sich neuerlich auf zu einer Ranch, um ein lukratives Angebot anzunehmen. Als er in der Stadt ankommt, lernt er sogleich die verwitwete Rancherin kennen: Es ist Cindy Roberts, nun genannt Cindy Chisham, seine erste große Liebe, die ihn damals in El Paso eben wegen dem alten, schwerreichen Rancher verließ. Wieder verfällt er ihrer Schönheit, aber diesmal wittert er seine große Chance: Er wird der neue Rancher an ihrer Seite sein. Er muss nur die kleinen Habenichtse vertreiben, die sich an den Rindern, Weiden und den Wasserstellen der Chisham-Ranch delektieren. Das kennt er indes von vielen Weidekriegen, an denen er als Revolverkämpfer stets erfolgreich teilnahm.

Und Hank Sacketter greift hart durch – so hart, dass er sich sogar den Sheriff zum Gegner macht. Aber das bekümmert ihn nicht, denn er kennt keine Furcht. Er glaubt zu wissen, dass sein schneller Colt alle Schwierigkeiten beseitigt, die sich ihm in  den Weg stellen. Er bedenkt dabei nicht, dass dieser Colt allein noch keinen echten Weideking aus ihm macht, vor dem die Menschen sich ducken und ihn gezwungenermaßen akzeptieren. Schließlich passiert genau das, was er nicht bedachte: Er tappt in eine gut aufgestellte Falle des Sheriffs…

GALERIE (3 Bilder)

Insgesamt gibt es bis heute 12 Nachdrucke (inkl. e-Books).

Bild 01-02: Das G.F.UNGER TASCHENBUCH 43130
Bild 03: Nachdruck als G.F. UNGER SONDER-EDITION 261

Für mehr Infos einfach mit der Maus über die Bilder fahren oder anklicken.

Fazit

Hier greift der große deutsche Westernautor eines seiner Lieblingsthemen auf: Den Werdegang eines jungen Menschen zum Revolverhelden und „verdammten Killer“. Die psychologische Seite Hank Sacketters wird durch die Ich-Form besonders herausgearbeitet, hat der Leser doch starken Anteil an der Gefühlswelt des viel zu jungen Revolverhelden.

Auf der anderen Seite wäre es meines Erachtens nicht verkehrt gewesen, diese Ich-Form wegzulassen, dann wäre der Spannungsbogen wohl höher geblieben. Zudem kenne ich das Prozedere von vielen anderen Storys des Autors, die ähnlich ablaufen. Selbst der Schlussgag ist leicht zu erraten, denn auch dieser fand bereits des Öfteren seine Verwendung.

Der Roman lässt mich etwas zwiespältig zurück. Ich werte ihn dennoch so, als hätte ich diese Art von Western zum ersten Mal gelesen.

Hohe Empfehlung!

Gottfried Marbler, September 2022

 Bewertung

8 von 10 Revolverkugeln