Der Wanderer in der Wüste – Zane Grey

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Der Wanderer in der Wüste – Zane Grey

Rezension


Leseversion: Bertelsmann 6891/4
Originaltitel: Wanderer of the Wasteland (1923)
Verlag: Bertelsmann
Übersetzung: ?
Veröffentlicht: ?
Status: Nachdruck
Seiten: 191


Autor: Zane Grey
Realname: Pearl Zane Gray

Galerie Fazit


Veröffentlicht: 9.1.2022

Rezension von Gottfried Marbler

Hintergrund

Dieser klassische Western behandelt das Thema (vermeintliche) Schuld und selbst auferlegte Sühne nach kopfloser Flucht in die Wüste – und das 14 lange Jahre. Schwer zu sagen, ob oder wie viele Menschen es so oder ähnlich machten, wie in diesem Roman beschrieben, doch ein realer Hintergrund ist gewiss vorhanden.

Pulverrauch – Anmerkungen

Bereits um 1930 erschien wohl die erste deutsche Übersetzung Im Knaur Verlag, weitere in diversen Formaten sollten folgen.
Das Impressum gibt bei dem amerikanischen Originaltitel einen Schreibfehler preis: “Wanderer of the Wasterland”

Inhalt

Adam Larey ist mit seinem älteren Bruder Jack von Ohio nach Arizona gezogen. Gekränkt verlässt er den Bruder, weil dieser ihm sein Mädchen ausspannte – wie so oft. In Kalifornien, am Rio Colorado im Goldgräberstädtchen Pichacho, bekommt er Arbeit und integriert sich sehr bald. Er verliebt sich in eine junge Mexikanerin, verbringt eine Nacht mit ihr – und alles ist vorbei, als Jack unerwartet auftaucht und ihm das flatterhafte Girl sofort abspenstig macht.
Wütend kämpft er gegen Jack – ein Schuss löst sich, und sein Bruder liegt sterbend am Boden! Adam rennt davon und flüchtet in die große Wüste, verfolgt von einer Horde Häscher. Ein älterer Wüstenwanderer rettet ihn vor dem Verdursten und bringt ihm einige grundlegende Regeln bei, um in der Wüste überleben zu können. Unter falschem Namen wird er mit den Jahren zu einer Legende.
Doch stets quält ihn seine Schuld, bis er sich dazu entschließt, die Strafe dafür auf sich zu nehmen – und sei es sein Tod!


EXTRAS GALERIE (3 Bilder)

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Fazit

Eine Story, wie sie der Autor Zane Grey meisterhaft zu verfassen wusste.
Die Beschreibungen der Wüste wirken so plastisch, dass man meint, Hitze, Staub, Wind und Einsamkeit beim Lesen zu spüren. Auch die zum Teil überaus skurrilen Personen, denen er begegnet, kann man sich in einer solchen Ödnis gut vorstellen. Es sind die friedlichen Indianer, die am normalsten wirken, wohl auch, weil sie am besten mit der Wüste zurechtkommen. Interessant auch die Beschreibung des “Tal des Todes”, das so gewiss kein heutiger Mensch mehr zu sehen bekommt! Dazu kommt die Läuterung von Adam Larey, welche die Wüste mit ihrer Einsamkeit nach über einem Dutzend von Jahren zuwege bringt, wodurch der Roman an Dostojewski erinnert, ohne jedoch dessen Aussichtslosigkeit zu bedienen.

Ein empfehlenswerter Roman, wenn man keinen gewalttätigen Western erwartet. Sehr guter Schreibstil mit dramatischer Handlung und tollen Landschaftsbeschreibungen.

Höchste Empfehlung, auch in Bezug auf die Entstehungszeit dieser Story!

Gottfried Marbler, Januar 2022


 Bewertung

10 von 10 Revolverkugeln