Buchanans Sieg – Jonas Ward

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Buchanans Sieg – Jonas Ward

Rezension


Leseversion: DIE BESTEN WESTERN TB
Originaltitel: Buchanan on the Prod (1960)
Verlag: PMS (Verlagsgruppe Pabel-Moewig-Semrau)
Übersetzung: Chr. Nogly
Veröffentlicht: 1985
Status: Nachdruck
Dt. Erstauflage: COLT WESTERN TB – Band 36
Seiten: 159

Autor: Jonas Ward (VP)
Realname: William Ard

Galerie Fazit

Veröffentlicht: 28.07.2022

Rezension von Gottfried Marbler

Hintergrund

Der hier zu besprechende Roman ist der letzte von William Ard verfasste Western, den er nicht mehr beenden konnte, weil er 1960 verstarb. Sein Freund Robert Silverberg – ein bekannter Science-Fiction-Autor – schrieb ihn zu Ende. Damit schien die „Buchanan-Serie“ beendet zu sein. Aber es folgten weitere 17 Romane bis 1986, dann wurde das Kapitel „Buchanan“ ebenfalls zu Grabe getragen. Es dürfte wohl daran gelegen haben, dass die Fans weitere Abenteuer des großen und harten Kämpfers zu lesen wünschten. Das ist von mir eine Annahme, aber ich denke, ich liege nicht weit daneben…

Inhalt

Tom Buchanan freut sich, endlich amerikanischen Boden erreicht zu haben, weil es ihm in Sonora zu heiß unter den Füßen wurde. Doch unweit davon will ihn ein junger Mann gleich erschießen, denn er hält ihn für einen Revolvermann der „Big M Ranch“. Tom kann ihn davon überzeugen, dass er nichts mit jener Mannschaft zu tun hat und darf weiterreiten. Doch gleich darauf wird der Junge von vier Männern in ein wildes Feuergefecht verwickelt. Da kann Buchanan nicht anders: Er mischt sich ein. Einen der Angreifer tötet er, einem zweiten schießt er in den Ellenbogen, die zwei anderen lässt er laufen. Dann bringt er den schwer verwundeten jungen Mann auf die Heimatranch, damit er verarztet werden kann.

Bart Malaise, der Boss der Big M Ranch, kracht mit zweien seiner Revolverreiter im Saloon in Indian Rocks mit dem West-Texaner zusammen. Doch Buchanan besorgt es ihnen ordentlich, und der sieggewohnte Malaise muss wutentbrannt abziehen, ist aber froh, dass er am Leben blieb. Denn in Toms Augen sah er seinen sicheren Tod! Kurz darauf reitet Buchanan weiter in Richtung Kalifornien, legt ein Schläfchen im Schatten der letzten Pinien vor einer Wüste ein – und erwacht unsanft durch die beiden Kerle, die er im Saloon niederschlug. Sie haben von Malaise den Auftrag bekommen, den Satteltramp zu erledigen. Sie pflocken ihn jedoch in der Wüste überkreuz an, um ihn einen grausamen Tod erleiden zu lassen. Was ihnen beinahe gelingt, doch das Schicksal sendet ihm zwei Retter in Gestalt ehemaliger Big M-Schießer, die indes für die „Spread Eagle Ranch“ reiten.

Nun haben es die Big M-Boys geschafft, Tom Buchanan so richtig zornig zu machen, zumal sie ihm auch noch seine 300 Dollar stahlen, die er sich in Mexiko sauer verdient hatte. Bart Malaise, der sich am Ziel wähnt, weil der alte Matt Patton endlich verkaufen muss, lernt nun den großen Mann von seiner wütenden Seite kennen – und diese Seite hat es in sich. Denn niemand nimmt Buchanan ungestraft etwas weg und fesselt ihn gar an den Wüstenboden, um ihn den Geiern zum Fraß zu überlassen…

EXTRAS-GALERIE (5 Bilder)

Bild 01-02: Cover und Rückseite
Bild 03: Deutsche Erstauflage als COLT WESTERN TB – Band 36
Bild 04-05: Amerikanische Ausgabe bei Fawcett Gold Medal und e-Book Version

Für mehr Infos einfach mit der Maus über die Bilder fahren oder anklicken.

Fazit

Erneut ein relativ kompromisslos verfasster Western um den Tramp Tom Buchanan, der ein ureigenes Kolorit versprüht. Somit lässt sich leicht erklären, dass diese Figur nach nur sechs Romanen bereits Kultstatus genoss, sodass nach dem Tod des Erfinders die Westernserie von zwei anderen Autoren fortgesetzt wurde.

Auch hier agiert der große Mann, der nichts als seine Ruhe und seinen Frieden haben möchte, hart und kompromisslos, sobald ihm irgendwelche Kerle unsanft auf die Zehen treten oder sich an noch nicht ausgereifte Jünglinge oder gar an Frauen vergreifen (wollen). Das kann er partout nicht ausstehen! Und doch lässt er den Hauptschurken überleben, der dann auch noch von Matt Patton laufengelassen wird, was beide kurz darauf bitter bereuen werden. Dieses Szenario könnte aber auch Robert Silverberg verschuldet haben, als er den Roman zu Ende schrieb. Ob es sich so verhielt oder ob er bloß dem Exposé William Ards folgte, kann ich nicht sagen. Es kann aber auch sein, dass dies im Original weitaus heftiger abgehandelt wurde …

Der Autor breitet vor dem Leser die letzte in seinem speziellen Stil verfasste Story aus, der man erneut mit echtem Vergnügen folgen kann. Leider stört in diesem Roman eine Unzahl an Rechtschreibfehlern, fehlenden und/oder falsch gesetzten Buchstaben und Interpunktion etc., wie ich dies selten in solcher Anhäufung zu sehen bekam. Ein Graus beim Lesen, sodass ich dieses Buch des Öfteren an die Wand schmeißen wollte…

Höchste Empfehlung für den Text, doch der unglaubwürdige Pazifismus zum nahenden Ende und die immens vielen Rechtschreibfehler drücken die Wertung leider nach unten!

Gottfried Marbler, Mai 2022

 Bewertung

8 von 10 Revolverkugeln