Die harte Ranch – G.F. Unger

Created with Sketch.

Die harte Ranch – G.F. Unger

Rezension


Leseversion: G.F. Unger TB Band 43299
Verlag: Bastei
Veröffentlicht: 1995
Status: Nachdruck
Erstauflage: LB Mülbüsch (1956)
Nachdruck (u.a.): G.F. UNGER WESTERN (Z) 53, WESTERN-BESTSELLER 2387
Seiten: 190

Autor: G.F. Unger
Realname: Gert Fritz Unger

Galerie Fazit

Veröffentlicht: 07.09.2023

Rezension von Gottfried Marbler

Hintergrund

Eine Story über einen despotischen Großrancher gegen Kleinrancher und Siedler, deren Besitzansprüche Ersterer anzuerkennen nicht gewillt ist. Ob die Großrancher damals so viel Macht hatten, weiß ich nicht genau, es ist aber gewiss was dran. Sie waren zumeist als Erste im von Indianern befreiten Land – oder sie hatten es ihnen selbst billigst abgekauft oder abgetrotzt – und steckten sich großzügig ihre Weidegründe ab. Nach dem Bürgerkrieg kamen die Heimstätter; erneut war in dem riesigen Land davon zu wenig vorhanden!.

Inhalt

Jim Ballard besitzt eine kleine Ranch in Wyoming, die er sich aufbaute, nachdem er den Vormannsjob der TT-Ranch an den Nagel hing. Er erträgt es nicht, mit welchen schlimmen Methoden gegen Kleinrancher und Siedler vorgegangen wird. Dennoch scheint alles gut zu laufen für ihn; Prudence, die Tochter seines ehemaligen Bosses Bully Tex Texterlee, liebt ihn und er sie, Catherine Sorrel, die Brückenwärterin, liebt ihn, was er aber nicht zu bemerken scheint. Nur Jack Quaid, der nunmehrige Vormann der TT-Ranch, hasst ihn, weil er viele Jahre unter Jims Befehl stand, aber das lässt den Ex-Vormann ziemlich kalt.

Jim Ballard konnte eine kleine Herde gewinnbringend verkaufen und zahlt 2.000 Dollar an Krediten seinem Freund Clay Perritt, der die Bank in der kleinen Stadt Bow leitet, zurück. Auch Perritt bemüht sich um Prudence, die zudem die schönste Frau im ganzen Land ist. Doch dann kommt es knüppeldick: Jack Quaid bringt mit seinen Revolverreitern Ringo Shore in die Stadt. Shore wird beschuldigt, Dave Texterlee erschossen zu haben, der ihn dabei erwischte, als er eine kleine Herde Rinder wegtreiben wollte. Ringo ist einer von Jims besten Freunden, und Jim weiß einfach, dass Ringo kein Mörder ist. Doch Bully Tex Texterlee will ihn als Mörder seines besten Sohnes und Nachfolgers hängen sehen. Da reitet Catherine Sorrel in die Stadt und schwört, Ringo wäre in der Mordnacht bei ihr gewesen. Ringo kommt wieder frei. Er sagt Jim später, dass dem nicht so war und das Mädchen dies wohl nur sagte, um zu verhindern, dass er, Jim Ballard, nach Ringos Tod gegen den alten Rancher und dessen Schießer vom Leder gezogen und damit einen Krieg begonnen hätte.

Als dies schließlich durch die Moore-Banditenbande herauskommt, geht es erst so richtig los. Catherine bekommt zu spüren, dass sie ihren guten Ruf verlor, Prudence ist wütend auf Jim, weil er zu seinem Freund hält und nicht die Interessen der TT-Ranch teilt. Es kristallisiert sich aber auch heraus, dass da jemand ist, der im Geheimen die Fäden zieht, um als lachender Dritter nach einem Weidekrieg alles einsacken zu können. Bully Tex Texterlee lässt indes 10.000 Rinder zusammentreiben, um mit ihnen alle Kleinrancher und Siedler niederzuwalzen und zu vertreiben. Nun hilft Jim Ballard diesen Leuten – womit der Weidekrieg beginnt.

Wer aber ist derjenige, der sich dadurch ins Fäustchen lacht?

Ringo Shore hat einen Verdacht, dem er nachgeht. Doch dann findet er den erschossenen Bully Tex Texterlee und noch dazu Clay Perritt nahe der TT-Ranch in ihrem Blut liegen. Auch ihn trifft eine Kugel, sodass er bewusstlos wird. Er soll auch hier als der Mörder gelten…

GALERIE (3 Bilder)

Insgesamt gibt es bis heute 19 Nachdrucke (inkl. e-Books)

Bild 01-02: Das G.F. UNGER TASCHENBUCH 43299
Bild 03: Nachdruck als G.F. UNGER WESTERN (Zauberkreis) 53

Für mehr Infos einfach mit der Maus über die Bilder fahren oder anklicken.

Fazit

Sehr spannend verfasster Roman, dem man sein Alter fast nicht anmerkt, wurde er doch bereits 1956 als Leihbuch-Roman veröffentlicht. Damals war der Autor noch relativ neu im Genre und hämmerte frisch von der Leber weg die Storys in die Tasten der Schreibmaschine. Hier merkt man nur minimalst etwas von der späteren Moralisiererei, die auf mich sehr oft nervtötend wirkt. Die Protagonisten und die Antagonisten agieren noch so, wie man es sonst auch gewohnt ist: “Was ein Mann tun muss, das tut er auch!”

Natürlich sind die Helden überaus edel, die Bösen sind überaus böse, wie dies bei Unger zumeist der Fall ist. Später wandelte sich das etwas, aber hier noch nicht. War im deutschen Western der 1950er Jahre auch nicht wirklich gefragt. Wer einen rasanten Unger-Roman lesen möchte, der ist mit diesem Western gut beraten, wer meint, dass es sich hierbei bloß um eine alte Schmonzette handelt, der lasse seine Finger davon.

Höchste Leseempfehlung für ein spannendes Lesevergnügen!

Gottfried Marbler, Juni 2023

 Bewertung

10 von 10 Revolverkugeln