Als der Boß kam (SKULL-RANCH Band 1) – G.F. Unger
Rezension
Leseversion: SKULL-RANCH Band 1
Verlag: Bastei
Veröffentlicht: 1979
Status: Erstauflage
Nachdruck: Als Neuauflage – Band 1, sowie in diversen Unger-Autorenreihen
Seiten: 64
Autor: G.F. Unger
Realname: Gert Fritz Unger
Veröffentlicht: 28.2.2022
Rezension von Thomas Dolina
Hintergrund
Eigentlich schrieb Bestseller-Autor G.F. Unger seit Mitte der 1950er Jahre keine Heftromane mehr, sondern nur noch Western in Form von Büchern bzw. Taschenbüchern. Für die Serie SKULL-RANCH machte der gelernte Maschinenbauer 1979 eine Ausnahme. Dieser Roman war nämlich der Auftaktband. Heute würde man sagen: Die Pilotfolge!
Hier erfährt man, wie alles begann, z.B. wie es zur Gründung der Skull-Ranch und ihrer Namensgebung gekommen ist.
Die Idee zur Serie kommt angeblich von Unger selbst. Darauf wurde auf den Titelblättern deutlich hingewiesen. Die restlichen 199 Bände stammen von anderen Autoren.
Seit 2019 gibt es eine zweite Auflage der Serie, wobei Bände von bestimmten Autoren wegen fehlender Rechte ausgelassen wurden. Die Nummerierung weicht daher (ab Nr. 20) von der Originalserie ab. Da Ungers Auftaktband auch als alleinstehender Einzelroman funktioniert, wurde er mehrfach in den Autorenreihen G.F. UNGER und WESTERN-BESTSELLER neu aufgelegt.
Inhalt
Nach dem Bürgerkrieg verfolgt der ehemalige Guerillaführer Arch Gunnison aus dem Norden ein einträgliches Geschäftsmodell: Er kassiert Wegzoll für jedes Rind, das über den Cimarron River getrieben wird. Die Furt ist für die Viehtriebe aus Texas die letzte Hürde vor dem Ziel – Dodge City! Nur dort können sie ihre Tiere wegen der Bahnanbindung gut verkaufen. Wer sich Gunnisons Erpressung nicht beugt, bekommt es mit seiner rauen Bande zu tun!
Der ehemalige Südstaaten-Major John Morgan bietet den Herdenbossen eine günstige Problemlösung an. Er kennt nämlich Gunnisons Schwachstelle: Eine Frau namens Alexandra Pontemkin, angeblich eine russische Gräfin! Ihr ist der Bandit mit Haut und Haaren verfallen. Eine Entführung der edlen Dame würde den Weg nach Dodge City für die Tausenden Rinder ebnen. Für einen Anteil von zwei Prozent der Herden soll John diesen Job erledigen…
John Morgan will sich in Colorado eine neue Existenz als Rancher und Rinderzüchter aufbauen! Die Herdenbosse haben ihm über 1000 Longhorns als Anteil für seine Hilfe überlassen. Einen alten Küchenwagen bekommt er als Draufgabe. Der Driver ist ein Oldtimer mit narbigem, verwittertem Piratengesicht und einem gewaltigen Lederhut – Doc Smoky! Da er sich nur ungern von seinem Gefährt trennt, engagiert ihn John als Trailkoch.
Fehlen nur noch ein paar Cowboys. Doc Smoky schlägt sofort den Giftzwerg Shorty und den bärenstarken Riesen Brazos vor.
Das Problem: Die beiden unzertrennlichen Buddys sitzen gerade im Jail, weil sie einen Saloon aufgemischt haben. John kommt für die Schäden auf und löst sie aus. Im Gegenzug müssen sie diese Ausgaben bei ihm abarbeiten. Bereits am nächsten Tag setzt sich der bunte Haufen in Bewegung. Ihr Ziel: Colorado!
GALERIE (4 Bilder)
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Fazit
Das erste Roman-Drittel könnte auch eine abgeschlossene Kurzgeschichte sein. Der Abschnitt dient zur Einführung von John Morgan als zentrale Figur der Serie. Danach tauchen Schritt für Schritt weitere Charaktere auf, die in den Folgebänden zum festen Bestandteil der Skull-Ranch gehören. Einzig zwei wichtige Serienfiguren sind noch nicht dabei: John Morgans Tochter Mary-Lou und der Revolvermann Chet Quade. Sie werden erst in Band 2 mit einer eigenen Story eingeführt.
Für eingefleischte Fans von G.F. Unger ist dieser Roman vielleicht etwas untypisch. Eventuell würde man gar nicht sofort auf den bekannten Autor schließen, wenn sein Name nicht groß am Cover stünde. Insgesamt aber ein abwechslungsreicher und gelungener Serienauftakt, der die Vorgeschichte der Ranch beleuchtet und sofort Lust auf Band 2 macht.
Thomas Dolina, Februar 2022
Bewertung